Seit rund einem Jahr können Ärzte und Psychotherapeuten ihren Patienten Apps auf Rezept verschreiben. Diese digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind CE-zertifizierte Medizinprodukte und als solche im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet. Sie sollen dabei helfen, bestehende oder chronische Krankheiten zu erkennen und zu behandeln. So hilft beispielsweise die App deprexis bei der Behandlung leichter bis schwerer depressiver Episoden, zanadio unterstützt adipöse Patienten dabei, langfristig ihr Gewicht zu reduzieren.
Doch die Apps auf Rezept laufen nur langsam an, wie eine repräsentative Befragung des Marktforschungsinstitutes YouGov im Auftrag der Siemens-Betriebskrankenkasse zeigt. Von 1.803 Befragten mit teilweise schweren oder chronischen Erkrankungen haben in den vergangenen Monaten lediglich zwei Prozent eine App auf Rezept verschrieben bekommen. 16 Prozent der Befragten nutzen Apps oder Online-Angebote zur unterstützenden Behandlung ihrer Krankheit, jedoch in den meisten Fällen ohne ärztliches Rezept. 70 Prozent dieser Nutzer finden ihre Gesundheits-App hilfreich.
Quellen
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: BfArM nimmt erste "Apps auf Rezept" ins Verzeichnis digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: DiGA-Verzeichnis
- Siemens-Betriebskrankenkasse: Apps auf Rezept laufen langsam an
- f&w führen und wirtschaften im Krankenhaus: Apps auf Rezept laufen langsam an, 7/21, S. 580.