Laut des Krankenhaus Rating Reports 2019, der sich auf die ökonomischen Auswertungen des Jahres 2017 bezieht, schreibt jedes vierte Krankenhaus Verluste. Die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser ist somit schlechter als noch im Vorjahr.
12 Prozent der Kliniken lagen laut der Erhebung im sogenannten „roten Bereich“ und befanden sich in erhöhter Insolvenzgefahr. Auch die Ertragslage verschlechterte sich und 28 Prozent der Häuser hatten mit Verlusten zu kämpfen.
Hierbei gibt es regionale Unterschiede: Während die Ergebnisse in Ostdeutschland gut ausfielen, hatten insbesondere Niedersachsen, Bremen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg mit schlechten Bilanzen umzugehen. Des Weiteren hatten große Kliniken ein besseres Rating, auch spezialisierte Häuser schnitten besser ab. Kliniken in freigemeinnütziger und privater Trägerschaft stehen grundsätzlich besser da.
Ausschlaggebend für die Verschlechterung sollen laut Verfasser der Studie der Rückgang der stationären Fallzahl um 0,5 Prozent gewesen sein. Gründe hierfür sind die zunehmende Ambulantisierung, der Personalmangel, ein bereits hoher Sättigungsgrad bei kardiologischen und orthopädischen Leistungen und intensivere Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK).
Quellen
- Führen und Wirtschaften im Krankenhaus: Jede vierte Klinik im Minus, 6/19, 36. Jahrgang.
- Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.: Krankenhaus Rating Report 2019. Deutschen Krankenhäusern geht es wieder schlechter
- Klinik Management aktuell: Krankenhaus Rating Report 2019. Moderne und nachhaltige Krankenhausstruktur gefordert