Zahl des Monats 116 Millionen überschüssige Corona-Impfdosen auf Lager

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums hat der Bund aktuell knapp 116 Millionen ungenutzte Corona-Impfdosen auf Lager. Zusätzlich werden in diesem Jahr noch 111 Millionen Impfstoffdosen geliefert, was die Steuerzahlenden weitere 2,5 Milliarden Euro kosten wird. Die Europäische Kommission hat mit den Pharmaunternehmen, darunter Biontech/Pfizer, über ein sogenanntes Advance Purchase Agreement (APA) Abnahmegarantien für die Impfstoffe vereinbart, die auch jetzt – trotz abnehmender Impfbereitschaft – weiterhin gültig sind. Diesem Teil der europäischen Impfstoff-Strategie hat auch Deutschland zugestimmt, weshalb die Bundesregierung weiter zur Abnahme der bereits bestellten Vakzine verpflichtet ist. Die Verträge wurden unter anderem laut Bundesregierung damals abgeschlossen, um die Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, die sich impfen lassen wollten. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt die (durch die nun mehr verbesserte epidemiologische Situation bedingte) sinkende Impfbereitschaft wohl noch nicht abzusehen.

Werden die Impfstoffe nicht genutzt, wird ein großer Teil der Impfdosen das Ablaufdatum überschreiten und zwangsläufig entsorgt werden müssen. Je nach Art des Impfstoffes – sprich Lebend- oder Totimpfstoff – gelten unterschiedliche Vorschriften für die Entsorgung. Da es sich bei den SARS-CoV-2-Vakzinen um einen Totimpfstoff handelt, ist die Entsorgung vergleichsweise unbedenklich. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ist davon auszugehen, dass gebrauchte Impfstoff-Durchstechflaschen bzw. gebrauchte Schnelltests und dementsprechend auch überschüssige Impfdosen nach Abfallschlüssel 180104 als nicht gefährliche Abfälle entsorgt werden können. Einzelne Injektionsflaschen des Impfstoffes sind zusammen mit verwendeten Kanülen in stich- und bruchfesten sowie fest zu verschließenden Abwurfbehältern oder Glasabwurfbehältern zu sammeln und nach AS 180101  zu entsorgen.