Zahl des Monats Durchschnittstemperatur rund 1,45°C über dem Niveau vor Industrialisierung

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zeigt mit ihrem diesjährigen Bericht zum Zustand des globalen Klimas erneute Rekordzahlen bei Treibhausgaskonzentrationen, Oberflächentemperaturen, der Gletscherschmelze, beim Meeresspiegelanstieg sowie bei der Erwärmung und Versauerung der Ozeane auf. Dabei identifiziert die WMO das Jahr 2023 mit einer Durchschnittstemperatur von 10,6 °C als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der globale Temperaturmittelwert in Oberflächennähe liegt damit 1,45 °C über dem vorindustriellen Ausgangswert.

Steigende Temperaturen haben einen direkten Einfluss auf Ökosysteme, Wasserressourcen, Landwirtschaft und schlussendlich auch auf die menschliche Gesundheit. Folge sind vor allem hitzebedingte Krankheiten, insbesondere bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie älteren Menschen, Schwangeren und Kindern. Zunehmende klimabedingte Gesundheitsrisiken verlangen eine verstärkte Anpassungsfähigkeit des Gesundheitssystems, einschließlich verbesserter Frühwarnsysteme, Optimierungen der Gesundheitsversorgung und Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Unterschiedliche Verbände und Kliniken, darunter auch die Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Universität Köln, Beate Müller, fordern deshalb, dass sich die Gesundheitsversorgung an den Klimawandel anpassen müsse.