Die regelmäßig anfallenden Abfallmengen in den deutschen Krankenhäusern sind enorm. Etwa fünf bis sechs Kilogramm Abfall entstehen jeden Tag pro Krankenhausbett. Dazu zählen eine Vielzahl anfallender Abfallarten: infektiöse Abfälle, Chemikalienabfälle aus Röntgen- und Strahlenbehandlungen, Operationsreste und nicht-infektiöser, hausmüllähnlicher Abfall ebenso wie Reste aus der Essensversorgung. Die Kosten für die Entsorgung dieser Abfallaufkommen betragen in einem Krankenhaus mit Maximalversorgung pro Jahr etwa 800 € je Krankenhausbett.
Um die Abfallmengen und damit auch die Entsorgungskosten zu verringern, gilt in Krankenhäusern das primäre Ziel der Abfallvermeidung, etwa durch die Mehrfachverwendung medizinischer Geräte und Hilfsmittel. Dahingehendes Potential bergen vor allem die hausmüllähnlichen Abfälle. Sie werden in den meisten Kliniken nicht getrennt.
Durch eine Sortierung könnten etwa Infusionsflaschen, ungebrauchte Kanülen und Einwegspritzen recycelt werden. Selbst kontaminierte Abfälle können nach entsprechender Sterilisierung bzw. Desinfektionsbehandlung verwertbar gemacht werden. Als problematisch stellt sich allerdings der erhöhte Zeit-, Personal- und Lagerungsaufwand für eine entsprechende Trennung der Abfälle dar.
Quellen
- Viamedica: Energiesparfibel. Krankenhausmitarbeiter schützen das Klima
- Deutsches Ärzteblatt: Umweltgerechte Abfallentsorgung. Es gibt viel zu tun
- Umweltbundesamt: Best Practice Municipal Waste Management, Datenblatt SWSM-08_MED
- Hamburger Abendblatt: Fünf Kilo Abfall pro Bett und Tag in den Kreiskliniken
- Abfallmanager Medizin: In Krankenhäusern sind 60 Prozent Hausmüll