Laut eigenen Angaben plant das Bundesgesundheitsministerium (BMG) etwa 730 Millionen OP-Masken und rund 60 Millionen FFP2- oder ähnliche Schutzmasken in die Müllverbrennung zu geben. Grund sei vor allem das Ablaufen des Mindesthaltbarkeitsdatums. Die Vorbereitungen laufen derzeit an, zum Beispiel in Form von Ausschreibungen für erste thermische Verwertungen. Das BMG sprach sich dafür aus, die Masken in den Beständen des Bundes möglichst umfassend zu nutzen. Eine Vernichtung sei jedoch vorgesehen, sofern die Verkehrsfähigkeit der Masken nicht mehr gegeben sein sollte.
Bei den zu verbrennenden Exemplaren handelt es sich um Anschaffungen des Gesundheitsministeriums und des damaligen Umweltministers Jens Spahn (CDU) aus dem Frühjahr 2020. Zu diesem Zeitpunkt wurden insgesamt 5,8 Milliarden Masken im Wert von über 6,3 Milliarden Euro angeschafft. Im vergangenen Jahr kritisierte der Bundesrechnungshof diesen Einkauf und sprach von einer „massiven Überbeschaffung“. Laut der Behörde sei jede fünfte Maske, die nun vernichtet werden soll, aufgrund von Qualitätsmängeln nie ausgeliefert worden.
Quellen
- EUWID Recycling und Entsorgung: Corona-Krise: Millionen vom Bund gekaufter Masken bald in Müllverbrennung
- RND: Gesundheitsministerium will fast 800 Millionen Masken verbrennen lassen
- Handelsblatt: Millionen Masken wandern wohl in die Müllverbrennung
- n-tv: Bericht: Ministerium vernichtet 800 Millionen Masken
- WELT: Bund will knapp 800 Millionen Masken verbrennen