Die Impfbereitschaft in der deutschen Bevölkerung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das belegt eine 2018 durchgeführte repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter 5.054 Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren. Die Ergebnisse der Untersuchung mit dem Titel „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“ wurden im Januar 2020 vorgestellt. Demnach stehen 77 Prozent der Befragten Impfungen „befürwortend“ oder „sehr befürwortend“ gegenüber. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren bei der alle zwei Jahre durchgeführten Studie lediglich 61 Prozent impfpositiv eingestellt.
Trotz der hohen Bereitschaft sich impfen zu lassen, offenbarte die Untersuchung auch Wissenslücken sowie einen erhöhten Informationsbedarf der Befragten. 41 Prozent fühlten sich schlecht über Impfthemen aufgeklärt. Speziell die Impfempfehlungen gegen Masern seien den nach 1970 Geborenen wenig bekannt – nur 28 Prozent besitzen darüber ausreichendes Wissen. Die BZgA plant deshalb in Zukunft verstärkte Aufklärung in dieser Altersgruppe. Informationen rund um das Impfen erwarten 96 Prozent der Studienteilnehmer von Ärzten, danach folgen Krankenkassen, Gesundheitsämter und Apotheken. Auch Informationsbroschüren genießen eine hohe Akzeptanz.
Gefragt nach den Gründen für nicht durchgeführte Impfungen, gaben 42 Prozent an, den Termin versäumt zu haben. 29 Prozent befürchteten Nebenwirkungen und 23 Prozent entschieden sich aufgrund impfkritischer Medienberichte gegen eine Immunisierung.
Separat wurden für die Studie 1.060 Eltern von Kindern im Alter von 0 bis 13 Jahren befragt. Hier äußerten sich 80 Prozent befürwortend hinsichtlich Impfungen. 2016 waren es noch 85 Prozent. Fünf Prozent der Eltern lehnen Impfungen gänzlich ab.