Die Auswertung von Versichertendaten der Techniker Krankenkasse (TK) ergab, dass während des ersten Lockdowns im Frühjahr vergangenen Jahres deutlich weniger Antibiotika verschrieben wurden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Anzahl um 43 Prozent zurück. Die Tagesdosen sanken im April und Mai in Deutschland von hochgerechnet 20,5 Millionen im Jahr 2019 auf 11,7 Millionen im Jahr 2020.
„Ein Teil des starken Rückgangs könnte daher kommen, dass in dieser Zeit weniger Menschen mit leichten Beschwerden zum Arzt gegangen sind“, erklärt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Zudem steckten sich Menschen seltener mit anderen Infektionserkrankungen an.
Insgesamt geht seit mehren Jahren die Zahl der Antibiotika-Rezepte deutlich zurück. Erhielten im Jahr 2010 noch 30 Prozent der Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen Antibiotika, waren es 2019 lediglich knapp 15 Prozent.