Diese Zahl ergibt sich aus den durchschnittlichen Treibhausgasemissionen deutscher Kliniken pro Jahr. Allerdings ist zu beachten, dass dieser Wert nicht der vollständigen Klimabilanz der Häuser entspricht, denn viele Einrichtungen haben ihren Gesamtausstoß bis dato aufgrund der Komplexität des Themas noch nicht erfassen können. Der eigentliche Wert wird dementsprechend höher vermutet. Das Gesundheitswesen ist damit für etwa 17 Prozent der direkten Emissionen in Deutschland verantwortlich.
Der Nachhaltigkeitsreport, welcher für das aktuelle Jahr unter anderem vom Deutschen Krankenhausinstitut veröffentlicht wurde, konnte feststellen, dass bisher mit nur 21 Prozent ein kleiner Teil der deutschen Krankenhäuser die eigenen CO2-Emissionen bilanziert. Dabei umfassen die ESG-Kriterien, welche mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung für viele Kliniken ab 2025 verpflichtend werden, auch Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Auch der hohe Treibhausgas-Fußabdruck des Gesundheitswesens, der sich 2019 auf 68 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente belief, betont die Notwendigkeit der Bilanzierung.
Auch wenn viele Krankenhäuser sich noch nicht ausreichend mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, ist laut des Nachhaltigkeitsreports auffällig, dass vor allem größere Kliniken – darunter viele Universitätskliniken – ab 600 Betten signifikant häufiger Maßnahmen zur direkten Emissionsreduzierung umsetzen als kleinere Häuser. Dies könnte unter anderem an fehlenden personellen oder finanziellen Ressourcen liegen. Es ist aber auch festzuhalten, dass die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit deutlich zunehmen: 43 Prozent der Kliniken planen konkret eine Beschaffungsleitlinie (Code of Conduct) zu etablieren und 58 Prozent wollen bzw. müssen einen Nachhaltigkeitsbericht anfertigen.