Wie bereits in den ersten beiden Corona-Wellen wurden auch in der dritten Welle weniger Menschen in deutschen Krankenhäusern behandelt. Das zeigt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) auf Basis von Daten stationär behandelter AOK-Versicherter. Diese bilden etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung ab. Gemäß der Auswertung lag die Gesamtzahl der Behandlungen im Zeitraum von März bis Mai 2021 um 16 Prozent niedriger als noch im Frühjahr 2019.
Doch während es bei den planbaren, verschiebbaren Operationen in den ersten beiden Wellen noch starke Rückgänge gab, fielen diese in der dritten Welle schon deutlich geringer aus. So gab es zu Beginn der Pandemie beispielsweise 44 Prozent weniger Hüftimplantationen gegenüber dem Vergleichszeitraum. In der zweiten Welle waren es immerhin noch 22 Prozent, in der dritten dann „nur“ noch 13 Prozent weniger Implantationen.
Starke Einbrüche hatten hingegen bereits seit Beginn der Pandemie Behandlungen zu ambulant-sensitiven Krankheitsbildern zu verzeichnen. Dazu gehören etwa Diabetes (minus 22 Prozent) oder die Lungenerkrankung COPD (minus 51 Prozent). Die Zahl von Darmkrebs-Operationen lag in der dritten Welle um 13 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum 2019. Auch bei den Fallzahlen für die Behandlung von Notfällen ist ein Rückgang zu beobachten, wie u. a. bei Herzinfarkten (minus 11 Prozent) und Schlaganfällen (minus 8 Prozent).
Quellen
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO): WIdO-Analyse: Auch in der dritten Pandemiewelle Fallzahlrückgänge in den Krankenhäusern
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO): WIdO-Analyse zu Krankenhausbehandlungen in der zweiten Pandemiewelle: Erneute Fallzahlrückgänge bei planbaren Eingriffen und Notfällen