Ein Team internationaler Experten unter der Leitung von Surie Moon vertritt im British Medical Journal die These, dass Epidemien in Zukunft häufiger werden. Gleichzeitig, so die Wissenschaftler, wäre die Welt aktuell darauf nur unzureichend vorbereitet.
Anhand von Untersuchungen sieben großer Nachberichte zur Ebola-Epidemie bestätigte eine Forschergruppe des Institute of International and Development Studies in Genf diese Vermutung. Kernprobleme liegen demnach vor allem in der Einhaltung internationaler Gesundheitsstandards und -vorschriften. Auch muss die Ausbruchsforschung verbessert und der Wissensaustausch stärker gefördert werden. Eine Reform der WHO und weiterer Systeme humanitärer Hilfe seien nötig. Dies hatte die WHO-Generaldirektorin, Margaret Chan, bereits bei der Weltgesundheitsversammlung im vergangenen Jahr in Aussicht gestellt. Einschränkend bemerkte sie jedoch, dass sie, um die Reaktionsfähigkeit der WHO im Notfall zu stärken, den Rückhalt der Mitgliedsstaaten benötige. Sie sprach schon zum damaligen Zeitpunkt die Warnung aus: „Die Welt ist nicht auf die Bedrohung durch Infektionskrankheiten vorbereitet“.