Nach Corona-Lockdown Erhöhte Gefahr durch Legionellen

Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt vor einer möglichen Legionellenbelastung in Wasseranlagen von Hotels, Schwimmbädern und Sportanlagen, aber auch in Teilen von Altenheimen und Krankenhäusern. Bedingt durch die mehrwöchigen Schließungen infolge der Corona-Pandemie könnte das Wachstum der Bakterien begünstigt worden sein.

Legionellen finden ideale Wachstumsbedingungen bei Temperaturen zwischen 25°C und 45°C. Sie vermehren sich bevorzugt dort, wo sich das Wasser nur sehr langsam oder gar nicht bewegt. In Ablagerungen im Leitungssystem und angelagertem Biofilm finden die Bakterien ideale Nistbedingungen.

Das RKI empfiehlt, vor der Wiederinbetriebnahme von Wasseranlagen deren einwandfreies Funktionieren sicherzustellen. Wie Legionellen im Trinkwassersystem vermieden werden können, ist gesetzlich geregelt. Gemäß der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) besteht eine Untersuchungspflicht in Bezug auf Legionellen. Krankenhäuser müssen dazu einmal jährlich Wasserproben entnehmen lassen. Werden Legionellen festgestellt, sind die Leitungen der Wasseranlage über längere Zeit mit 60°C heißem Wasser zu spülen. Bei diesen Temperaturen sterben Legionellenkeime ab.

Die Ansteckung mit Legionellen erfolgt durch das Einatmen erregerhaltiger Aerosole. Eine Infektion kann also beispielsweise beim Duschen oder der Nutzung von Wasserhähnen geschehen. Legionellen lösen Atemwegsbeschwerden bis hin zur Lungenentzündung aus. Als besonders gefährdet gelten Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, ältere Menschen sowie Raucher.

Quellen