Herausforderung für Städte, Gemeinden und Landkreise Corona-Impfzentren werden eingerichtet

Der erste Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 wurde von der EU-Zulassungsbehörde bereits zugelassen. Während die EU weitere mögliche Impfstoffe noch prüft, läuft die Einrichtung der Impfzentren in Deutschland auf Hochtouren. Mithilfe einer nationalen Impfstrategie plant die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern rund 400 Impfzentren. In Hamburg und Leipzig werden dafür beispielsweise Messehallen umfunktioniert, in Berlin bekommt unter anderem der stillgelegte Flughafen Tegel eine neue Funktion. In den Impfzentren sollen die Massenimpfungen schon in Kürze beginnen.

Durch den Verteilungsschlüssel der EU erfolgt die Beschaffung der Impfstoffe. Finanziert werden sie durch Haushaltsmittel vom Bund. Für die Lagerung und Logistik vor Ort sind die Bundesländer zuständig. Die Durchführung der Immunisierung in den großen Zentren soll gewährleisten, dass die empfindlichen Impfstoffe korrekt gelagert werden. Diese benötigen extrem niedrige Temperaturen benötigen, für die Hausarztpraxen und Apotheken weder die erforderliche Technik noch Kapazitäten besitzen. Zudem spielen auch Sicherheitskonzepte eine Rolle, da laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine „sehr harte Priorisierung“ geben werde. Möglicherweise werde es Situationen geben, in denen Leute sagen: „Ich will jetzt aber”, jedoch noch nicht an der Reihe seien, so Spahn gegenüber dem SWR.

Gemäß Gesundheitsministerium können die Länder entscheiden, zusätzliche Anlaufstellen einzurichten. Möglich sind mobile Teams, die Bewohner von Altenheimen versorgen, oder weitere Impfzentren. Parallel wird eine zentrale Datenbank eingerichtet, um die durchgeführten Impfungen und mögliche Nebenwirkungen zu dokumentieren.

Pro Impfung werde ein Zeitrahmen von maximal 30 Minuten angesetzt, erläutert der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen Veit Malolepsy gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk. Laut Ärztezeitung sind allein für die geplanten 13 Impfzentren in Sachsen 1,2 Millionen Spritzen und Kanülen vorgesehen.

Bis Ende Dezember 2020 soll die Infrastruktur in sämtlichen Impfzentren bereitstehen. Neben der Lagerung und Logistik sind die Länder auch für die Verteilung von Impfstoffen vor Ort sowie für die Beschaffung von Impfzubehör wie Pflaster, Spritzen, Kanülen oder Desinfektionsmittel zuständig.

Wie die ordnungsgemäße Deklaration und schlussendlich die sichere Entsorgung der medizinischen Abfälle personell vor Ort erfolgen soll, wird derzeit noch diskutiert. Laut LAGA schreibt hier der Gesetzgeber wie auch für Arztpraxen und Kliniken eine Sortierung vor: Zum einen nach Abfallschlüssel 180101 für scharfe und spitze Gegenstände und zum anderen nach Abfallschlüssel 180104, speziell für das mit Corona behaftete Material, das in den Hausmüllverbrennungsanlagen zu entsorgen ist. Inzwischen bestätigt der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. (BDE) und das Umweltbundesamt (UBA) diese Vorgehensweise.

Quellen