Die Europäische Union wird 40 Millionen Euro für die Förderung der Herstellung von Blutplasma einsetzen, das aus dem Blut genesener Covid-19-Patienten gewonnen wird. Dieses sogenannte COVID-19-Rekonvaleszentenplasma (CCP) enthält Antikörper gegen das Coronavirus und unterstützt die Heilung von Erkrankten. Europaweit sollen die Kapazitäten für die Plasmaspende nun deutlich ausgebaut werden, um ausreichend Plasmen zu gewinnen. Die Zuschüsse erhalten insgesamt 24 Projekte in 14 EU-Staaten. In Deutschland werden unter anderem die Uniklinik Köln, die Universitätsmedizin Essen und das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen mit bis zu 750.000 Euro gefördert.
Das Geld dient vor allem als Investition in zusätzliche Geräte und Verbrauchsmaterialien zur Plasmaspende. Nationale Koordinatorin für den EU-Antrag in Deutschland ist Prof. Dr. Brigit Gathof, Leiterin der Transfusionsmedizin und Blutspende der Uniklinik Köln. In einer Mitteilung erklärt sie die Vorteile der Plasmatherapie bei Corona-Patienten:
„Plasma ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers, der nach Infektionen wie COVID-19 einen ,Cocktail an Antikörpern’ gegen die jeweilige Infektion enthält. Rekonvaleszentenplasma von Genesenen ist schon Wochen nach Beginn einer neuen Infektion oder Pandemie herstell- und verfügbar, während künstlich hergestellte Antikörper und Impfstoffe mindestens Monate, oft Jahre der Entwicklung erfordern. Die im CCP enthaltenen SARS-CoV-2-Antikörper wirken auf natürliche Weise mit extrem geringen Risiken – auch das macht den Charme dieser, passiven Impfung’ aus, die noch dazu vergleichsweise kostengünstig ist.“