Covid-19 Corona-Infektion im Krankenhaus wahrscheinlicher als in Praxis

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat in der September-Ausgabe seines Epidemiologischen Bulletins (38/2020) Zahlen zu Covid-19-Ausbrüchen nach Infektionsumfeld veröffentlicht. Aus ihnen geht hervor, dass es in Krankenhäusern zu deutlich mehr Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kommt als in ambulanten Behandlungseinrichtungen, wie etwa Arztpraxen.

Die Untersuchung berücksichtigt Fälle bis einschließlich der 29. Kalenderwoche 2020. In diesem Zeitraum kam es in Kliniken zu 402 Ausbrüchen mit durchschnittlich 10 Infizierten pro Ausbruch. In Praxen wurden dagegen lediglich 123 Ausbrüche registriert und 6 Infektionen je Ausbruch festgestellt. Als „Ausbruch“ definiert das RKI laborbestätigte Neuinfektionen, bei denen sich mindestens zwei Fälle einem räumlichen Ursprung zuordnen lassen.

Die Infektionsumfelder mit den weitaus meisten Ausbrüchen sind indes nicht im Gesundheitswesen zu finden, sondern unter der Kategorie „Wohnstätten“. Mit 3.902 Covid-19-Ausbrüchen sind private Haushalte die am häufigsten registrierten Ansteckungsorte mit dem Coronavirus, wenngleich die Anzahl der Infizierten pro Ausbruch mit 3,2 vergleichsweise niedrig ausfällt. Zweithäufigster Infektionsort sind Alten- und Pflegeheime mit 709 Ausbrüchen im betrachteten Zeitraum. Hier infizierten sich knapp 19 Personen pro Ausbruch. Dieser hohe Wert ist vor allem auf die räumliche Nähe durch das gemeinsame Wohnen zurückzuführen, so der RKI-Bericht.

Angesichts der Zahlen appelliert das RKI vor allem an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, besonders hinsichtlich der AHA-Regeln. Speziell Infektionsketten zwischen privaten Haushalten ließen sich damit und durch freiwillige Kontaktreduktion vermeiden.

Quellen