Corona-Schutzimpfungen Nachfrage in Apotheken gering

Deutschlandweit ist die Impfung gegen das Coronavirus seit diesem Jahr auch in teilnehmenden Apotheken möglich, die Nachfrage ist jedoch in vielen Bundesländern gering. In Sachsen-Anhalt etwa können sich Patientinnen und Patienten bereits seitMitte Februar in Apotheken impfen lassen. Nach rund zwei Monaten haben lediglich 1.208 Personen das Angebot wahrgenommen, wie eine Sprecherin der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt (AKSA) dem Deutschen Ärzteblatt mitteilte. An Orten, an denen ein Ärztemangel herrscht, seien die Apotheken jedoch eine gute Möglichkeit, diese Lücke zu schließen.

Auch in Niedersachsen läuft die Kampagne in den 114 von insgesamt 1.800 Filialen nur langsam an: 7.100 Dosen wurden seit Beginn verabreicht (Stand: 5. April 2022). In bayerischen Apotheken betrug die Zahl nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa zweieinhalb Monate nach dem Start rund 4.100. „Bislang hat das Impfangebot in den Apotheken leider noch keinen großen neuen Impuls bei den Menschen setzen können, sich doch noch für eine Impfung zu entscheiden“, erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Während im Dezember 2021 laut dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums noch insgesamt bis zu einer Million Impfungen täglich verabreicht wurden, sind es nun nur noch bis zu 20.000 Immunisierungen. Aufgrund der geringen Nachfrage drohen nun bundesweit rund drei Millionen Dosen zu verfallen, deren Haltbarkeitsdatum Ende Juni abläuft. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind mehr Dosen vorhanden, als die Länder nutzen und spenden können. Bereits zwischen Dezember und Februar wurden in Deutschland mindestens 129.000 Vakzine, überwiegend aus dem Bestand von Apotheken und des pharmazeutischen Großhandels, entsorgt.

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