Corona-Impfungen Spritzen drohen zu verknappen

Milliarden von Impfdosen benötigen auch ebenso viele Spritzen. Aus diesem Grund warnt die Weltgesundheitsorganisation nun angesichts der umfangreichen Corona-Impfungen vor möglichen Engpässen. Schätzungen der Organisation zufolge könnte es im nächsten Jahr an bis zu zwei Milliarden Spritzen mangeln. Insbesondere ärmere und kleinere Länder, die Spritzen nur in vergleichsweise kleineren Mengen bestellen, dürfte dies hart treffen. Die Mitgliedsländer der WHO sind daher zu langfristigen Planungen und Bestellungen aufgerufen, um eine entsprechende Erhöhung der Kapazitäten bei den Herstellern zu ermöglichen. Sechs Monate Vorlauf seien hierzu nötig. Ebenso sollten reiche Länder, wenn sie Impfstoffe an ärmere abgäben, die Spritzen gleich direkt mitliefern.

Bis jetzt wurden der WHO zufolge etwa 6,8 Milliarden Impfdosen zur Bekämpfung des Coronavirus verabreicht. Angesichts einer globalen Produktionskapazität von etwa sechs Milliarden Immunisierungsspritzen ist ein Defizit von etwa einer Milliarde nur allzu wahrscheinlich, sollten die Kapazitäten nicht erhöht werden. Bei fehlenden Spritzen droht eine weltweite Verknappung von Impfstoffen, die wiederum zu Impfverzögerungen und anderen Sicherheitsproblemen führen kann. Darüber hinaus könnte dies vor allem in ärmeren Ländern zu gefährlichen Wiederverwendungen von Spritzen und Nadeln ermutigen. Von solchen Verfahren wird dringend abgeraten, da selbst nach einer gründlichen Desinfektion Rückstände von gefährlichen Bakterien bleiben könnten. Ein weiteres Problem, das die Verknappung noch einmal verschärfen könnte, sind Lieferengpässe. Da eine Spritze etwa zehnmal so viel Platz benötigt wie eine Impfdosis, sind sie hierfür besonders anfällig.

Auch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hatte bereits einige Wochen vorher auf das Problem aufmerksam gemacht. Seiner Schätzung nach könnten Ende 2022 bis zu 2,2 Milliarden AD-Spritzen (AD = auto-disable), also solche, die nach Einmalgebrauch unbrauchbar werden, fehlen. UNICEF verwendet bei seinen Impfaktionen ausschließlich solche selbstsperrenden Spritzen.

Quellen