Fachkongress CleanMed stellt klimafreundliches Gesundheitswesen in den Fokus

Wie kommen wir zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Gesundheitswesen? Mit dieser Frage eröffnete Maike Voss, Direktorin des Centre for Planetary Health Policy (CPHP), die CleanMed Berlin im Langenbeck-Virchow-Haus der Charité. Am 7. Juni fand die erste deutschsprachige Fachkonferenz zum Klimaschutz im Gesundheitswesen nach europäischem Vorbild statt. Veranstaltet wurde die Tagung von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit, dem Krankenhaus Havelhöhe, den BG Kliniken, der Charité, dem Evangelischen Krankenhaus Hubertus sowie dem St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof in Kooperation mit der Organisation Health Care Without Harm. Mit knapp 250 Teilnehmern und Teilnehmerinnen widmete sich die Veranstaltungen dem Ziel einer klimaneutralen Patientenversorgung.

Mit Redebeiträgen, einer Panel-Diskussion sowie Workshops zu verschiedenen Themen und einem darauffolgenden Call to Action, wurden Möglichkeiten vorgestellt, medizinische Einrichtungen nachhaltiger zu positionieren. Die Referenten und Referentinnen gaben Einblicke in resiliente Gesundheitssysteme, sprachen über Hürden gesetzlicher Regelungen, zeigten die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in ihren Einrichtungen auf und stellten die damit verbundenen Herausforderungen in den Mittelpunkt. Antworten, Ideen und Lösungsansätze waren dabei vielfältig: von möglichen Förderangeboten über ressourcenschonende Kleidung aus Holzabfällen bis zu konkreten Forderungen nach handlungssicheren Leitlinien. Für alle Referenten und Referentinnen war dabei besonders wichtig: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.

Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit stellen die Branche aber auch vor Probleme, denn die Umsetzung der großen Ziele – die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, die Klimaneutralität und das Einsparen von Ressourcen – wird durch fehlende finanzielle Mittel, keine konkreten rechtlichen Rahmenbedingungen sowie mangelnde Durchsetzungsmöglichkeiten der mit diesem Thema betrauten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gegenüber den Entscheidungsträgern eingeschränkt. Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus großen wie auch kleinen Einrichtungen berichten im Rahmen der Veranstaltung, dass Klimaschutz im Gesundheitswesen vor allem eins bedeutet: Durchhalten. Allerdings gestaltet sich in vielen Fällen allein schon die Akzeptanz der notwendig durchzuführenden Maßnahmen schwierig. Die Workshop-Teilnehmenden fordern deshalb: Rahmenbedingungen und Strukturen, welche zukünftig alle medizinischen Einrichtungen zu nachhaltigen Maßnahmen verpflichten. Nur so könne das Gesundheitswesen langfristig klimaneutral und nachhaltig gestaltet werden.

Quellen