Entsorgung von Verpackungsabfällen im OP

Neben den im Operationssaal entstehenden Abfällen wie Geweben oder Organen, mit erregerhaltigem Blut, Sekreten oder Exkreten kontaminierten Textilien sowie nicht-infektiösen spitzen oder scharfen Gegenständen gehören vor allem Verpackungsabfälle zu den großen Abfallgruppen im OP. Ein Großteil der (Einmal-)Instrumente, Materialien und auch nahezu alle Medikamente sind aus sicherheitstechnischen und hygienischen Gründen einzeln verpackt, womit diese Verpackungsabfälle nur schwer vermieden werden können.

Grundsätzlich unterscheidet das OP-Personal zwischen Abfällen, die in der Vorbereitung oder während einer Operationentstehen. Auch die Nähe zum Patienten hat einen Einfluss auf die Entsorgung der Abfälle. Hier unterscheidet man, ob die Abfälle vor oder am Patienten entstanden sind. Gerade am Patienten besteht die Gefahr einer potenziellen Kontamination mitBlut oder anderen Körperflüssigkeiten, wodurch die Verpackungen nicht mehr gemäß ihrer eigentlichen Abfallschlüssel entsorgt werden könnten. Kontaminierte Abfälle sind nach AS 180104 zu entsorgen und können dementsprechend nicht verwertet werden.

Verschiedene Verpackungsmaterialien im OP

Kliniken sind als Abfallerzeuger gemäß der Gewerbeabfallverordnung verpflichtet, Verpackungsabfälle zu klassifizieren, zu dokumentieren, getrennt zu sammeln und zu entsorgen. Was die Klassifizierung betrifft, wird zwischen verschiedenen Verpackungstypen unterschieden:

• AS 150101: Verpackungen aus Papier und Pappe
• AS 150102: Verpackung aus Kunststoffabfällen
• AS 150103: Verpackungen aus Holz
• AS 150105: Verbundverpackungen
• AS 150104: Verpackung aus Metall
• AS 150106: Gemischte Verpackungen
• AS 150107: Verpackungen aus Glas
• AS 201039: Kunststoffe

Einige Verpackungsabfälle, beispielsweise aus Kunststoff, können nach verschiedenen Abfallschlüsseln entsorgt werden. Hier ist es wichtig, genaue Absprachen mit dem jeweiligen Entsorgungsunternehmen zu treffen, um die Klassifizierung der Abfälle festzulegen. Nur wenn die Abfälle entsprechend dieser Absprachen klassifiziert und sortiert zur Abholung bereitgestellt werden, nehmen die Entsorger diese zur Verwertung mit.

Separate Abfallsammlung für ein nachhaltiges Abfallmanagement

Verpackungsabfälle, die im OP oder in der Vorbereitung entstehen, werden in vielen Kliniken nicht separat gesammelt und ausschließlich nach AS 180104 mit den kontaminierten Abfällen entsorgt. Begründet wird das in vielen Fällen mit der gefahrlosen Sicherstellung der Hygiene sowie der Sicherheit aller im OP anwesenden Personen.

Würden nicht kontaminierte Verpackungsabfälle aber gemäß ihrer eigentlichen Abfallschlüssel entsorgt werden, könnten diese aufbereitet und beispielsweise in Form von Rezyklaten als Recyclingrohstoffe verwertet werden.

Wie in allen anderen Bereichen des Krankenhauses gilt auch bei den Verpackungsabfällen im OP die Maxime „vermeiden, verwerten und recyceln“. Grundvoraussetzung dafür sind Workflows und Strukturen, die die Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Ansätze und Pilotprojekte, um die Abfalltrennung im OP zu optimieren, Abfälle einzusparen oder die genutzten Verpackungsmaterialien zu recyceln. Je strikter Kliniken dabei die Entsorgung gemäß der Abfallklassifizierung fokussieren, desto höher fällt die Recyclingquote der Verpackungsabfälle aus.