Zahl des Monats Rund 140 Luftrettungseinsätze pro Tag

2023 verzeichnete die ADAC-Luftrettung – die vor der DRF Luftrettung sowie den Zivilschutz-Hubschraubern der Bundesregierung die meisten Einsätze fliegt – 51.347 Rettungseinsätze. Das entspricht mehr als 140 Helikoptereinsätzen am Tag. Im vergangenen Jahr zählten schwere Unfälle sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Auslösern. Im Vergleich zur Rekordbilanz von 2022 ist die Zahl der Einsätze mit einem Minus von knapp 7,8 Prozent aber merklich gesunken.

Nicht nur bei den Rettungseinsätzen des ADAC konnte ein deutlicher Rückgang identifiziert werden, auch die DRF Luftrettung sowie die Hubschrauber der Bundesregierung sind im Vergleich zu den letzten Jahren weniger Einsätze geflogen. Gründe hierfür sind neben gewöhnlichen Einsatzschwankungen auch die Zunahme von Telenotärztinnen und -ärzten sowie die 2022 erweiterte Behandlungsbefugnis von Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sein. Vor allem die letzten beiden Faktoren wirkten sich – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel – positiv auf den Rettungsdienst aus, der dadurch deutlich entlastet werden konnte.

In der Auseinandersetzung mit den Einsatzbilanzen des letzten Jahres werden aber auch die Defizite in der flächendeckenden Versorgung durch die Luftrettung sichtbar. Dies bezieht sich vor allem auf die Möglichkeit von Luftrettungseinsätzen in der Nacht, welche laut der DRF Luftrettung deutlich ausgebaut werden müssten. Aktuell sind von den 83 Luftrettungsstationen in Deutschland nur 16 Stationen auch nachts besetzt. Dies stellt laut dem Vorstandsvorsitzenden der DRF Luftrettung, Krystian Pracz, eine große Versorgungslücke dar, die die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährdet. Die knappe Abdeckung ist eine vorrangig behördliche Entscheidung, die durch Änderungen der Bundesländer schnell geändert werden könnte, betont Pracz.