Entsorgung Vernichtung von Masken und Schutzkitteln

Mit Anfang der Pandemie stieg der Bedarf an medizinischer Schutzkleidung, weshalb die Bundesregierung – vor allem verstärkt durch lieferbedingte Engpässe – deren Beschaffung forcierte. Mit dem Ende der Pandemie sank der Bedarf drastisch, sodass ein großer Teil der jetzt überschüssigen Schutzkleidung entsorgt werden muss. Das Bundesgesundheitsministerium spricht auf Anfrage der Tageszeitung Welt allein von bis zu 775 Millionen OP- und FFP2-Masken, die nun vernichtet werden müssen. Bereits Anfang des Jahres berichteten unterschiedliche Medien – darunter auch der SWR – von der Entsorgung von knapp 6,1 Millionen OP-Masken und über 250.000 Schutzkitteln nur in Baden-Württemberg.

Angesicht des Mangels an Schutzkleidung zu Beginn der Pandemie hatte der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (SPD) Schutzkleidung in großer Stückzahl geordert und damit laut Schätzungen der Behörden ca. 6,3 Milliarden Euro investiert. Für diese Anschaffung gab es in der Öffentlichkeit große Kritik – unter anderem durch den Bundesrechnungshof, welcher dazu eine Untersuchung einleitete. Die Folgen sind noch heute spürbar und sorgen nun dafür, dass ein großer Teil dieser Masken verbrannt werden muss.

Die Entsorgung von ungenutzten, aber auch getragenen Masken und Schutzkitteln kann unbedenklich über den AS 18 01 04 oder den Restabfall erfolgen. Die Abfälle werden dann der thermischen Verwertung zugeführt. Allerdings können nur kleinere Mengen der gängigen Entsorgungsinfrastruktur zugeführt werden, weshalb die Bundesregierung die Verwertung dieser großen Mengen an zu entsorgender Schutzkleidung ausgeschrieben hat.

Kritik für die Vernichtung der Schutzkleidung kommt sowohl aus der Politik als auch der Gesellschaft: Laut der gesundheitspolitischen Sprecherin Kathrin Vogler (Linke) hätten der Überschuss der produzierten Masken bereits mit Ende der Maskenpflicht medizinischen Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt werden müssen. Jetzt, da das Mindesthaltbarkeitsdatum der Schutzkleidung fast oder bereits abgelaufen ist, sei dies nicht mehr möglich, was gerade in Zeitenvon Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung als fragwürdig eingestuft wird.

Quellen