Zahl des Monats 33 Erreger für 7,7 Millionen Todesfälle verantwortlich

Bakterielle Infektionen stellen zunehmend ein globales Gesundheitsproblem dar. Sie können zu einer Vielzahl an Krankheiten führen, von leichten Hautinfektionen bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Tuberkulose. Im Jahr 2019 waren sie auf jeden achten Todesfall zurückzuführen und galten somit als zweithäufigste Todesursache. Das geht aus einer internationalen Analyse hervor, die im Fachmagazin The Lancet erschienen ist.

Im Untersuchungsjahr waren insgesamt 33 Erreger für 7,7 Millionen Todesfälle verantwortlich – mit 1,1 Millionen wurden die meisten davon durch den Organismus Staphylococcus aureus ausgelöst. Darauf folgen Escherichia coli mit 950.000, Streptococcus pneumoniae mit 829.000, Klebsiella pneumoniae mit 790.000 und Pseudomonas aeruginosa mit 559.000 Todesfällen. Überwiegend führten Bakterien-Infektionen der unteren Atemwege, der Blutbahn sowie des Bauchfells und Bauchraums zum Tod.

Die tödlichsten bakteriellen Krankheitserreger variierten gemäß Studie je nach Alter und Ort: So war bei Personen über 15 Jahren Staphylococcus aureus der tödlichste Erreger, Salmonella enterica serovar Typhi bei Kindern zwischen 5 und 14 Jahren, S. pneumoniae bei Kindern bis 5 Jahren und Klebsiella pneumoniae bei Neugeborenen. Die höchste Sterblichkeitsrate durch bakterielle Infektionen hatte die Region südlich der Sahara in Afrika mit 230 Todesfällen pro 100.000 Einwohner.

Um die Krankheitslast zu reduzieren, müssten laut Wissenschaftlern nicht nur Gesundheitssysteme gestärkt, sondern auch der Einsatz von Antibiotika mehr kontrolliert werden. Schätzungen der EU- Gesundheitsbehörde ECDC zufolge sterben in der EU jährlich mehr als 35.000 Menschen an Infektionen mit Antibiotika-resistenten Keimen. Allein in Deutschland sorgen derartige Erreger jedes Jahr für etwa 2.500 Todesfälle, wie das Robert Koch-Institut (RKI) angibt.