US-Forscher haben in einer vorab veröffentlichten Studie das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 mit seinem genetischen Verwandten SARS verglichen, und untersucht, wie lange es in der Luft und auf Oberflächen überdauern kann. Dabei zeigten sich große Ähnlichkeiten der beiden Virentypen. Grundsätzlich sind behüllte Viren, zu denen auch die Familie der Coronaviren gehört, mehrere Tage bei Raumtemperatur überlebensfähig und ansteckend. Labortests zu SARS-CoV-2 ergaben den US-Wissenschaftlern zufolge, dass das Virus bis zu drei Stunden in Partikelnder Luft infektiös ist. Auf Kartonoberflächen seien es bis zu 24 Stunden und auf Plastik sowie rostfreiem Stahl sogar zwei bis drei Tage.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine Infektionsgefahr mit COVID-19 auch durch das Berühren von Oberflächen, etwa Türklinken, besteht. Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, mahnt jedoch zur Differenzierung: Im Gegensatz zu den Testbedingungen sei die Virenmenge, der man im Alltag ausgesetzt sei, deutlich geringer. Beim Berühren einer Türklinke, auf die das Virus etwa durch Husten oder Niesen eines mit SARS-CoV-2 Infizierten gelangt , besteht zwar eine Übertragungsgefahr, wenn die nachfolgende Person sich direkt an Nase, Mund oder Augen fasse. Aber selbst auf dem Weg dorthin werde das Virus durch das saure Milieu der Haut noch weiter verdünnt, so Drosten.
Auch das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass eine Übertragung von SARS-CoV-2 hauptsächlich durch die sogenannte Tröpfcheninfektion stattfindet. Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen eine Ansteckung bleibe daher neben der Einhaltung von Husten- und Niesetikette regelmäßiges gründliches Händewaschen. Dies zerstört die Hülle der Viren und macht sie damit unschädlich.