Jährlich sterben im Europäischen Wirtschaftsraum mehr als 40.000 Menschen an Grippe. Dennoch erreicht keiner der Staaten die angestrebte Impfquote von 75 Prozent in den Risikogruppen. Am impffreudigsten sind laut der Umfrageergebnisse des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) die Schotten. In Deutschland lassen sich demnach 35 Prozent der Senioren impfen, in Estland sind es gerade einmal 2 Prozent.
Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterschätzen in Deutschland vor allem Risikogruppen, wie Senioren oder medizinisches Personal, den Nutzen der Schutzimpfung. Dabei sind Grippeviren hochansteckend und verbreiten sich schnell.
Positiv ist zu vermerken, dass in der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten verstärkt neuere Impfstoffe zum Einsatz kommen, die gegen vier statt drei Influenzastämme schützen oder ein Adjuvans verwenden. Ob die neueren Impfstoffe sowie Aufklärungskampagnen und -strategien sich positiv auswirken, soll in der kommenden Wintersaison untersucht werden.
Quellen
- Deutsches Ärzteblatt: Zu wenige Europäer lassen sich gegen Grippe impfen
- European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Seasonal influenza vaccination and antiviral use in EU/EEA Member States
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Infektionsschutz - Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen
- Spiegel Online: Zu wenige Deutsche lassen sich gegen die Grippe impfen