In Deutschland gehen jedes Jahr über 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel „verloren“ – und damit ein Drittel der in Deutschland verbrauchten Lebensmittel (54,5 Mio. t). 61 Prozent der Lebensmittelverluste entfallen dabei auf die Wertschöpfungskette vom Produzenten bis hin zum Großverbraucher (Gastronomie, Betriebsküchen), 39 Prozent auf den Endverbraucher.
Etwa 10 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle gelten als vermeidbar. Die übrigen 8 Millionen Tonnen werden mit Blick auf derzeit genutzte Technologien als „unvermeidbare“ Lebensmittelabfälle geführt. Sie setzen sich beispielsweise zusammen aus Atmungs-, Kühl-, Koch-, Säuberungs- und Schnittverlusten, einschließlich Knochen. Diese Angaben gehen aus der Studie „Das große Wegschmeißen“ hervor, deren Ergebnisse die Umweltorganisation WWF Deutschland im Juni 2015 publizierte.
Die fast 10 Millionen Tonnen an vermeidbaren Verlusten gelten nicht nur als ethisches, sondern auch als ökologisches und ökonomisches Problem. Für die Erzeugung als auch für die Vernichtung von Waren werden Rohstoffe, Energie und Wasser benötigt.
Daher haben die Vereinten Nationen das Ziel formuliert, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Diesem Ziel verpflichtet sich auch Deutschland und erarbeitet eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern, in die alle Akteure der Lebensmittelwertschöpfungskette mit eingebunden werden sollen.