Zahl des Monats Jeder Deutsche verursacht 37,4 Kilogramm Plastikverpackungsabfall pro Jahr

Nach einer Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft verursachte jeder Deutsche durchschnittlich 37,4 Kilogramm Plastikverpackungsabfall im Jahr 2015. Damit lag Deutschland zum Zeitpunkt der Erhebung 6 Kilogramm über dem EU-Durchschnitt. Immerhin wird in der Bundesrepublik etwa die Hälfte des Abfalls wiederverwertet. EU-weit liegt der Recyclinganteil lediglich bei 40 Prozent.

Hierzulande hat der Plastikverpackungsabfall von 2005 bis 2015 um 29 Prozent zugenommen. Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) begründet das hohe Abfallaufkommen mit der steigenden Produktion an Kunststoffflaschen, immer mehr vorverpackter Frischware, steigendem Außerhaus-Verzehr, kleineren Portionierungsgrößen, aufwendigeren Verpackungen sowie der bevorzugten Verwendung von Kunststoff statt Pappe, Papier und Karton. Zu begründen ist das schlechte Ergebnis u. a. auch damit, dass der Mehrweganteil an den Getränkeverpackungen trotz Pfand seit Jahren zurückgeht.

Mehr Plastikabfall als die Deutschen produzierten in der EU 2015 nur Irland (60,7 kg pro Einwohner), Luxemburg (52 kg pro Einwohner) und Estland (46,5 kg pro Einwohner). Am besten schnitten die Kroaten mit 12,4 Kilogramm Plastikmüll pro Kopf ab. Auch Bulgarien erzielte mit 14 Kilogramm Abfall pro Kopf und einem Recyclinganteil von 61 Prozent ein sehr gutes Ergebnis.

Zur Eindämmung der Abfallproduktion stellte die Europäische Kommission am 16. Januar 2018 ihre Kunststoffstrategie vor. Das Umweltbundesamt begrüßt die Initiative der EU, bemängelt aber griffige Vorschläge zur praktischen Umsetzung. Zuvor gab es bereits die EU-Plastiktüten-Richtlinie, die den Verbrauch bis 2025 auf 40 Stück je EU-Bürger und Jahr senken soll und in Deutschland seit Juli 2016 über den Weg der freiwilligen Selbstverpflichtung des Handels umgesetzt wird.